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Projekt „Virtueller Studienführer“

Orientierung vor, während und nach dem Studium der Sozialen Arbeit

Erstsemester im Studiengang Soziale Arbeit danach befragt, wie sie sich über das Studium und die beruflichen Perspektiven informiert haben, antworten z. B. an der Hochschule Magdeburg (erhoben im Rahmen eines Semester übergreifenden Projekts zur Studiumsaufnahme) unter anderem: „Über Verwandte, Bekannte und Freunde, die im Arbeitsfeld arbeiten“, „verfügten wir zum Teil bereits über unterschiedlichste Erfahrungen aus ehrenamtlicher Arbeit“, „Mundpropaganda (Freunde, Familie)“, oder: „Eine Freundin hat Religionspädagogik und Soziale Arbeit studiert. Da konnte ich mich über das Thema informieren.

Die sicher nicht unbedingt repräsentativen Statements (die freilich so oder so ähnlich auch von Kolleginnen und Kollegen anderer Hochschulen berichtet werden) verweisen auf ein Grundproblem, das sich so an einigen Stellen im Übergang in ein zu Sozialer Arbeit qualifizierendes Studium stellen werden: der Zugang wirkt mehr idealistisch überhöht (Originaltöne „sozial benachteiligten Menschen zu helfen“, „Menschen in schwierigen komplexen Problemlagen Beratung, Schutz und Unterstützung geben“, „um die Gesellschaft etwas menschlicher zu machen“ oder „Zufriedenheit durch das Gefühl gebraucht zu werden und anderen helfen zu können“) und nur weniger informationsgesättigt (Originalton: „Berufsberatung ist immer relevant, obwohl  die manchmal nicht genug professionell gemacht wird“, ). Ob eine umfassende Unterrichtung über Sinn und Zweck des Studiums, mögliche berufliche Perspektiven und Handlungszugänge vor Beginn des Studiums erfolgte, wirkt zufällig (zum Beispiel: „Auch Informationen aus dem Internet, Zeitschriften wie zum Beispiel ‚Die Zeit’ oder Büchern ‚Wie man mit Kindern darüber reden kann’ oder ‚Zart war ich, bitter war’s’ haben uns dazu animiert, im Berufsfeld der Sozialen Arbeit tätig sein zu wollen. Auch das berühmte Buch ‚Wir Kinder vom Bahnhof Zoo’ weckten die Neugier auf dieses Tätigkeitsfeld“, oder: „habe ich mich mit meiner Schwägerin, welche bereits Sozialpädagogik studiert hat, unterhalten und Nachforschungen im Internet betrieben, unter anderem auch auf der Hochschulseite“).

Hier deutet sich eine Lücke zwischen den nur disparat zu nennenden Quellen (vom Berufsführer der Bundesagentur für Arbeit über zufällig Kontakte mit Praktikerinnen und Praktikern und gelegentliche ersten Praxiserfahrungen im Rahmen von Kurzzeitpraktika bis hin zum Freiwilligen Sozialen Jahr): eine systematische Plattform, die medial gestützt erforderliche Basisinformationen fehlt - oder mit den Worten von Studierenden: „viel Informationsmaterial, dadurch unübersichtlich“, „Seriosität der Informationsquellen fragwürdig (z.B. im Internet)“, oder: „Informationen zum Teil zu allgemein, Berufschancen schwer einzuschätzen bzw. spezielle Fragen dadurch nicht zu klären“. Ohne jeden Zweifel spielen webgestütze Informationen eine große Rolle für die Studiumsinteressierten (immerhin geben 105 von 122 Magdeburger Studierenden des ersten Semesters an, Hochschul-Websiten als Informationsquelle genutzt zu haben) – nur deren Qualität wird nicht als hilfreich beurteilt, so die erkennbare Einschätzung nicht nur Magdeburger Studierender.  

Diesen (exemplarisch aufscheinenden) Mangel anzugehen ist Absicht des vom Förderverein Fachinformation Sozialwesen e. V. (http://www.ffs-ev.org/) in Zusammenarbeit mit socialnet.de begonnenen Projekts „Virtueller Studienführer“. Ein solcher Studienführer, etabliert als webpräsenz, soll, so die Zielsetzung, der Beschaffung, Bündelung und kostenlose Bereitstellung aller relevanten Informationen

  • zur Vorbereitung der Studienwahl, Entscheidungshilfen für Wahl des Studienortes sowie zum Bewerbungsverfahren,
  • grundlegende Informationen zur Finanzierung des Studiums,
  • vorbereitende Praktika, Anerkennung von vorherigen Berufs- und Studienabschlüssen sowie
  • der Bereitstellung von Basisinformationen
  1. für den Studienbeginn einschließlich der Wahl des Studienortes und der Hochschule,
  2. für ein erfolgreiches Studium (unter anderem auch zu den Aspekten Finanzierung, Praktika, Auslandsstudium, begleitenden Berufstätigkeit),
  3. für den Studienabschluss, Examensarbeiten etc.,
  4. für die Berufseinstiegsphase und schließlich
  5. für Fort- und Weiterbildungen

dienen und dabei noch disparate Quellen bündeln und für Studiumsinteressierte orientierend „aus einer Hand“ anbieten.

Adressiert ist der Virtuelle Studienführer zunächst an die Fachbereiche an den Hochschulen: Das „Angebot“ an sie besteht damit

  1. aus einer attraktiven Darstellung der Studienangebote der Sozialen Arbeit (im Wettbewerb mit anderen Studienausrichtungen) und damit einer aussagekräftigen Präsentation insbesondere für die aktiv mitwirkenden Fachbereiche, damit
  2. der Unterstützung eines zielgerichteren Zugangs potenzieller Studieninteressierter,
  3. der Entlastung der Fachbereiche, Informationen für Studierende aufbereiten und pflegen zu müssen, da die Aktualisierung und Pflege durch socialnet.de erfolgen würde. Aber auch ein regionales Fenster öffnet das vorliegende Konzept: Danach ist es
  4. durchaus möglich, dass fachbereichs- bzw. studiengangspezifische Inhalte durch die Fachbereiche selbst eingepflegt werden.

Das Projekt lebt von der kritischen Begleitung durch die Akteure an den Hochschulen und der beruflichen Praxis: Anregungen, Kritiken, Verbesserungsvorschläge und die Bereitschaft, mitzudenken und das Projekt zu unterstützen, sind gern gesehen beim

Förderverein Fachinformation Sozialwesen e.V.